Entwurf eines heiteren Realismus

 

Eva Nordal ist einfach ihrem Temperament gefolgt, das ein sehr fröhliches und positives ist und so sind ihre Figuren Zeugen einer heiteren Lebensschau, sie lachen da, wo es eigentlich nur noch üblich ist zu klagen, schlechte Nachrichten und Prognosen zu empfangen und insgesamt von der wirtschaftlichen in die mentale Depression zu gleiten. Was soll ein Realist an der Gesellschaft noch kritisieren? Sie kritisieren sich schon selbst und mit unermüdlich negativer Schau auf alles. Daher mußte Eva Nordal und mit ihr mehrere junge Realisten, um weiterhin Widerspruch zu bieten, eben lachen. Sie hat einen heiteren Realismus entworfen.

 

Ihre Mädchen (ganz überwiegend stellt sie sehr junge Frauen und Mädchen dar) sind albern, heiter, eitel und verspielt, bunt gekleidet und geschmückt, oft in lebhafter Gestik, Wendung und Ausdruck – sie sind Menschen von heute, Girlies oft, die Titel, die ihnen oft witzige Bemerkungen unterstellen, sind ganz durch die Vorstellung alltäglicher, gegenwärtiger Ereignisse geprägt.

 

Fast alle ihre Figuren sind prächtig gekleidet in edle Stoffe und eleganter Couture, sie tragen Schmuck, sie sind nicht nur lebensecht bemalt, sondern geschminkt und die Kopfbedeckungen sind ebenso phantasievoll und witzig, wie prunkvoll. Den stärksten Anteil an dem so bezaubernden Ausdruck von Heiterkeit aber haben die Gesichter – sie leben!

 

Auszüge aus dem Katalogtext „Amerika“ von

Prof. Dr. Karina Türr, Kunsthistorikerin

termine

12.07.19 - 03.09.19
„In der Schlange an der Rennbahn“
Einzelaustellung, 
Kunstraub 99, Köln
 
13.09.19 - 15.09.19
„forma - figura - exemplar“ 
Gruppenausstellung, weartberlin, Berlin